NHT MS Hengersberg     30.03.2023

Schülern gelingen handwerkliche „Meisterstücke“

Betriebe geben zur Nachwuchsgewinnung beim Handwerkertag Einblick in ihre Berufssparten

04.04.2023 | Stand 04.04.2023, 4:00 Uhr

Hengersberg. Zahlreiche Handwerker-Fahrzeuge haben vergangenen Donnerstag vor der Mittelschule Hengersberg geparkt. Wer dachte, da würde was gebaut oder umgebaut, wurde eines Besseren belehrt. Der Besuch der Handwerksfirmen Weiß (Maler), Denk (Schreinerei), Wirth und Kanzlsperger (Elektro- und Informationstechnik) sowie von SHK Caverion galt dem Nachwuchs-Handwerkertag, der seit 2012 alljährlich an den Mittelschulen durchgeführt wird.

Bestens organisiert von Berufseinstiegscoach Claudia Eckmeier konnten 43 Schülerinnen und Schüler der 6. Klassen erste Erfahrungen mit dem Handwerk machen und ein wenig in die vier Berufssparten hineinschnuppern. Die von den Firmen abgestellten Fachkräfte bemühten sich, den Schülern einen Einblick in die umfangreichen Aufgabengebiete der Handwerksberufe zu vermitteln, was in Anbetracht der dabei entstandenen Werkstücke gelungen ist. Der Nachwuchs-Handwerkertag ist ein Gemeinschaftswerk des Regionalmanagements im Landkreis Deggendorf, des Arbeitskreises Schule/Wirtschaft sowie der Kreishandwerkerschaft Donau-Wald, die an der Mittelschule Hengersberg von Innungsmeister Paul Kanzlsperger (Elektro) vertreten war. Er legte den Kindern bei der Abschlussveranstaltung mit Übergabe der „Prüfungszeugnisse“ nahe, dass heute das Handwerk einen goldenen Boden habe, der immer dicker zu werden scheint. Ein Grund mehr, sich intensive Gedanken über den weiteren schulischen Weg und die zukünftige berufliche Ausrichtung zu machen. Den Teilnehmern bestätigte Kanzlsperger, bei der praktischen Arbeit nicht nur handwerkliche Begeisterung und Euphorie, sondern durchwegs auch handwerkliches Geschick und Können gezeigt zu haben, womit das Ziel des Handwerkertages erreicht wurde. Nun liege es an den Schülerinnen und Schülern, sich zusammen mit ihren Eltern Gedanken zu machen, so Kanzlsperger, der unterstrich, dass das Handwerk mehr als 200 Ausbildungsberufe zu bieten habe und mit Sicherheit für jeden etwas dabei sein dürfte. Dem pflichtete auch Rektor Günter Geiger bei, der die Projektarbeit lobte und den Nachwuchs-Handwerkertag als festen Bestandteil der Schularbeit bezeichnete, auch weil damit den Kindern rechtzeitig erste, spielerische Einblicke in das Handwerk und dessen Vielfalt gewährt wird.

Zur Abschlussveranstaltung in der Schulaula begrüßte Geiger auch Bürgermeister Christian Mayer, der den Schülerinnen und Schülern mit Verweis auf die nachbarschaftliche Generalsanierung und Erweiterung der Grundschule nahelegte, dass man für alles, was gebaut oder eingerichtet werde, das Handwerk brauche. Computer planen und konstruieren, bauen aber keine Schulen, so Mayer, der wie seine Vorredner verdeutlichte, dass Nachwuchs in den Handwerksberufen dringend benötigt werde, was den zukünftigen Handwerkern viele Chancen für die freie Berufswahl eröffne.

Vor der Verleihung der Zertifikate präsentierten die Nachwuchshandwerker ihre „Meisterstücke“, darunter Tablet-Boards aus Holz, aus C-Rohren gefertigte Kerzenständer, bemalte Magnettapeten oder, von allen ein wenig belächelt, aber tatsächlich kussecht, elektrische Kusstester.

Foto: Robert Fuchs