Feuer fangen für das Handwerk
Mittelschüler schnuppern in verschiedene Berufe hinein
01.04.2023 | Stand 01.04.2023, 4:00 Uhr
Die Schülerinnen und Schüler der 6. Klassen der Mittelschule und dem Förderzentrum Schöllnach hatten viel Spaß beim Nachwuchs-Handwerkertag. Mit auf dem Bild die Vertreter der beteiligten Firmen, (v.l.) die Schulleiterinnen Annette Bäumel und Petra Grübl, Landrat Bernd Sibler, die Bürgermeister Alois Oswald und Michael Klampfl sowie die Lehrkräfte der 6. Klassen. −Foto: Nickl
Schöllnach. Die Schülerinnen und Schüler der sechsten Klassen der Mittelschulen und Förderzentren des Landkreises Deggendorf haben die Möglichkeit, Handwerksberufe kennenzulernen. Dazu kommen Meister regionaler Betriebe mit ihren Gesellen und Auszubilden jeweils einen Tag an die Schulen, erklären ihre Arbeit und lassen die Kinder in die verschiedenen Handwerksberufe hineinschnuppern. Dazu gehört auch die eigenständige Anfertigung eines „Werkstückes“, für alle Teilnehmer gibt es abschließend eine Urkunde.
Die Politik hat einen verpflichtenden „Tag des Handwerks“ in den Schulen festgelegt. Vorreiter hierzu war der Landkreis Deggendorf. An den Mittelschulen im Landkreis gibt es diese Schnuppertage bereits seit 2010. Der Auftakt dieser Aktion fand heuer an der Mittelschule in Schöllnach statt. Neben Landrat Bernd Sibler konnten sich auch die Bürgermeister Alois Oswald (Schöllnach) und Michael Klampfl (Außernzell), Regionalmanager Herbert Altmann vom Landratsamt sowie Markus Steinhuber als Vertreter des Arbeitskreises Schule-Wirtschaft, Geschäftsführer Stefan Griesbeck von der Kreishandwerkerschaft und stellvertretender Kreishandwerksmeister Franz Niemeier von dem gelungenen Vormittag überzeugen. Rektorin Petra Grübl konnte dazu auch die Nachbar-Schulleiterin Annette Bäumel vom Förderzentrum sowie die Lehrkräfte der sechsten Klasse begrüßen.
Neben den Schülern waren natürlich die Vertreter der Handwerksbetriebe die Hauptpersonen. Mit viel Engagement erklärten Thomas Hierbeck (Schreinerei Hierbeck), Christian Schropp (Wirth-Gruppe), Alex Wilhelm (Malerbetrieb Wilhelm), Paul Kanzelsperger (Elektro-Innung) und Marion Schiessl (Elektro Stahl) ihre Berufe. Am Vormittag wurden ein beschriftbares, magnetisches Memoboard, ein Tabletboard, eine Miniatur-Hebeanlage und ein Bewegungssensor hergestellt. Zum Schluss durften die Mädchen und Jungen ihr Werkstück den Besuchern stolz vorstellen, dabei erklärten sie auch, welche Arbeitsschritte nötig waren. Für alle Teilnehmer gab es eine Urkunde, die Landrat Bernd Sibler überreichte.
Beim Nachwuchs-Handwerkertag kommen die Kinder der sechsten Klassen mit Handwerksberufen in Kontakt. 336 Schüler befassen sich dabei in diesem Jahr erstmals mit Holz, Elektro, Metall, Farbe und der Pflege. Der Handwerkertag wird noch bis 21. April an den Schulen organisiert. An diesem Projekt nehmen alle Mittelschulen sowie die Förderzentren Schöllnach und Osterhofen teil. Neben dem bisherigen Angebot aus dem Handwerk können die Jugendlichen in diesem Jahr auch in den Pflegebereich hineinschnuppern.
Seit 2010 nahmen bisher rund 2100 Schülerinnen und Schüler an dem Nachwuchs-Handwerkertag teil. Dies ist nicht nur für die Schülerinnen und Schüler eine sinnvolle Aktion, für die teilnehmenden Betriebe ist der Nachwuchs-Handwerkertag zudem eine Möglichkeit, Kontakt zu den Schulen und den Jugendlichen herzustellen. Diese hoffen, dass sie die Freude am Beruf bei dem einen oder anderen wecken können, diese dann als nächsten Schritt ein Praktikum im Betrieb absolvieren und im Idealfall nach dem Schulabschluss eine Lehre beginnen.
Landrat Bernd Sibler sprach die Freude an der Arbeit an, die die Schülerinnen und Schüler erlebt haben. Sie mussten sich richtig anstrengen, die Aufgabenstellung war nicht einfach, umso mehr können sie stolz auf das Geschaffte sein. „Ein gelungenes Ergebnis in den Händen und vor den Augen halten zu können ist eine tolle Erfahrung.“ Neu ist die Möglichkeit auch in den Pflegebereich hineinzuschnuppern, denn auch im Klinikum wird Nachwuchs dringend gesucht.